IPC#2: Big M – Winterspiele
(White Russian Remix, Part One) Ebenso zügig wie die Entscheidung zum Alpentrip, ist das Urteil über die zu bewerkstelligende Fortbewegungsart im Schnee gefällt: Skifahren schwul, Snowboarden cool! Eine durchaus fundierte Meinung, wenn man bedenkt, dass überhaupt nur ein Teilnehmer vorher schon mal auf einem Snowboard gestanden hat.. Grundsätzlich
zielt die ganze Angelegenheit natürlich auch auf eine gewisse Außenwirkung ab,
so dass die dafür notwendige Legendenbildung schon in der Planungsphase fester
Bestandteil ist In
seiner historischen Bedeutung aber als noch wertvoller entpuppt sich der
folgende Datenfetzen, da hier sowohl das allererste Auftauchen der drei
Buchstaben (man achte auf die
ungeahnte Mystik) im besonderen als auch die absolut seltene Teilnahme unseres
Bruders LzL im Mailverkehr im allgemeinen dokumentiert ist: -----Ursprüngliche
Nachricht----- Von:
Zur-Lage, Lutz Gesendet
am: Donnerstag, 15. Februar
2001 14:18 An:
Schminking,
Gregor; 'erne frey'; 'Boeck, Oliver'; Langewellpott, Stefan (I/EK-27) Betreff:
Big M Big
M Big M Big M Big M Big M Big M Big M Big M Big M Big M Big M Big M Big M Big M
Big M Big M Big M Big M Big M Big M Big M Big M Big M Big M Big M Big M Big M
Big M Big M Big M Big M Jungs, ·
In abenteuerlichen Deals mit dubiosen Rover-Ersatzteilhändlern
konnten -auch optisch- adäquate Dachgepäckträger aufgetrieben werden. ·
Eine Durchsicht des Fahrzeuges ist bereits erfolgt und alle
Verschleißteile sind überprüft
worden (Aschenbecher, Scheibenreinigung). (Zur Teilnahme verpflichtet:
Slomo, Lage) Für jeden Tag, für den nichts
auf der Liste steht, wird Aurum eingekauft. Voluminöse aber leichte Teile
(Ski-Klamotten) bereits in Müllsäcken verpackt, da keine Versuche bezüglich
der Wasserdichtigkeit den Behälters vorgesehen sind, und das Entwicklungsbudget
bereits geschlossen ist. LegOffLage
Kurzum:
Die Aktion soll in Mayrhofen im Zilltertal/Österreich stattfinden (von der sich
an die Boarderkids-anbiedernde Touristik-Industrie auch wortwitzig in Chillertal
umgetauft). Um dieser Coolness gerecht zu werden, müssen wir selbstverständlich
nachts anreisen. Der neu erstandene Defender ist das Gefährt unserer Wahl, die
Besa Trotz
oder vielleicht gerade wegen letzterem erlangen wir Samstag morgens um halb
sieben völlig übermüdet den Zielort, um als erstes vom wachhabenden Sheriff
wegen Falsch-Befahrung einer Einbahnstraße unserseits zur Ordnung gerufen zu
werden. Den 12mal mitgewaschenen, überhaupt nicht mehr als offizielles Dokument
zu identifizierenden Führerschein von LzL muss der Beamte als Provokation
auffassen, weswegen er sich uns und unser Verbrecher-Auto für die anstehende
Woche schon mal vormerkt. Alles
richtig gemacht. Wir gehen frühstücken. Boeck
leidet und entschließt sich, vorzeitig abzureisen. Zugverbindung Innsbruck –
Hamburg, erst Designer-Pizzaria, dann offizielles Verabschiedungsprotokoll. Sehr
schade. Apropos
schade und apropos Schneehasen: Ein leidiges Thema. Man sieht ja nie nichts.
Alberne Mützen und Weltraum-Expeditions-Schneebrillen verdecken jedes Antlitz,
dann noch Boarder- Hosen im Baggystyle, so dass man nicht mal die
Geschlechtszugehörigkeit erahnen kann, von einer attraktiven Figur ganz zu
schweigen. Letztere führt uns
unsere blutjunge Wirtin jeden Tag vor. Bedauerlich nur, dass selbige sich von
jedem noch so charmanten wie wohldosierten Werben so unbeeindruckt zeigt (so
geschehen bei Gregoires allmorgendlichen Brötchen-Aufback-Termin, der in seiner
Nebenintention trotz ungeahnter Ausdauer zum Scheitern verurteilt scheint) ,
dass sie schnell den verführerisch- unnahbaren Namen Eis- Katharina erhält.
Doch wie so oft ergibt sich am letzten Abend dann ja doch noch was.
Allerdings beim Aprés- Ski, nicht bei der blöden Vermieterin. Apré-Ski findet in Big M an vorderster Front im Eisbär statt. Ein wirklich enormes Partyaufkommen mit bis dato unbekannt beknackter Musik. Alkoholkonsum und Menschengedränge lässt diesen Ort nicht hinter Sölden oder Ischgl zurückstehen. Beeindruckend.
In adäquate Mitmach-Laune kommen wir nur am besagten letzten Abend, da
uns ein außergewöhnlicher Kälteeinbruch
samt obskurer Komplettvereisung von Sesselliften
und Snowboard-Gear bei den zwei letzen Abfahrten und die allerletzte
Abfahrt ja sowieso zum Ausfassen einiger Birnen geradezu nötigen. Einirgermaßen vorgeglüht
halten wir das Spektakel mühelos aus und finden auch schnell Anschluss.
Zu einer Gruppe Belgier gehört auch die gleichermaßen selbstbewusste
wie attraktive Annouk, deren Name noch Jahre später durch „Audi...
quattro“-Witze zur Heiterkeit beitragen soll.
Jedenfalls gibt es für Slomo irgendwelche Verabredungen zum Küssen in
der später noch zu besuchenden Disco. Die ganze Geschichte geht aber auch erst
richtig nach dem Urlaub los und würde hier zu weit führen. Ist ja auch egal. Zwischen
Apré-Beskiung und besagten Discobesuch empfiehlt es sich, das Appartment
aufzusuchen. Die Zeit soll mit Duschen, Essen und Ausruhen überbrückt werden.
Lagenlutz ist jedoch schon so bretthart, dass es für ihn in dieser Hinsicht
keinerlei Einsehen gibt. Da er
wiedederum auch in der Nacht nicht
mit nach Hause will, muss der einzige Appartment-Schlüssel für ihn
deliriumssicher durch eine absolut ingenieursmäßige Klopapier-Konstruktion
zielgenau vom Balkon in den Schnee abgeseilt werden. Am nächsten Morgen gibt es noch eine finale und völlig entkräftete Snowboardung, bevor man man wiederum komplett durchbeseelt die Heimreise antritt. Zwischenstation in Berndingolfshausen bei Sat&Kat. Der Wirtschaft im Daniel wird durch umfangreiche Nachbestellungen eindrucksvoll verdeutlicht, dass für uns die Portionen zu mickrig sind. Danach schleift uns Saturno durch sämtliche Clubs und Kneipen, um uns konditionell den Rest zu geben. Wir sind durch.
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